Grippe & Erkältung – was schützt davor, was hilft dagegen?

Der Herbst läutet mit seiner Farbenpracht und den kühleren Temperaturen auch die Erkältungs- und Grippesaison ein. Was bei einer Infektion im Körper passiert, wie man das Immunsystem stärkt und was man bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit machen kann, lesen Sie im nachfolgenden Blog.

Grippe und Erkältung werden oft verwechselt oder gar gleichgestellt – das ist jedoch falsch. Bei der echten Grippe liegt eine Infektion mit Influenzaviren vor, daher wird die Grippe in Fachkreisen als „Influenza“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine ernstzunehmende Erkrankung der Atemwege. Bei einer Erkältung (grippaler Infekt) liegt eine Infektion mit Erkältungsviren zugrunde – dabei gibt es mehr als 200 Virenarten, die als Übeltäter in Frage kommen. Die Übertragung erfolgt in beiden Fällen durch Tröpfcheninfektion (z. B. beim Niesen oder Husten) oder über kontaminierte Oberflächen.

Gut zu wissen: Erkältungserreger lauern überall: im Bus, im Büro, beim Einkaufen, im Kindergarten. Sie schwirren in der Luft herum, umgeben von kleinsten Tröpfchen menschlichen Sekrets, daher der medizinische Begriff „Tröpfcheninfektion“. Beim Husten schleudert eine infizierte Person die Viruspartikel mit einer Geschwindigkeit von bis zu 900 Kilometer pro Stunde in seine nähere Umgebung. Sie gelangen beim Niesen auf die Hände und anschliessend auf Türklinken, in Handtücher oder werden beim Händeschütteln weitergereicht. An den angehusteten Gegenständen bleiben sie haften und können gut mehrere Stunden «überleben».

Grippe oder Erkältung?

So unterschiedlich die Auslöser, so verschieden sind auch die Krankheitszeichen. Während eine Grippe plötzlich beginnt und Betroffene sozusagen von jetzt auf gleich in die Knie zwingt, kündigt sich eine Erkältung meist relativ harmlos mit einem «Kratzen im Hals» an. Bei der Grippe sind Fieber und eine starke Abgeschlagenheit typisch, auch intensive Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Erschöpfung, trockener Husten und starke Schluckbeschwerden gehören dazu. Schnupfen hingegen tritt eher selten auf. Von einer Erkältung Betroffene haben oft «nur» erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber (bis 38 Grad Celsius) und generell eher milde Krankheitssymptome, die jedoch deren der Grippe ähnlich sind.

Gut zu wissen: Welche Symptome auftreten, kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Auch die Ausprägung der Beschwerden kann variieren. Das kann die Unterscheidung zwischen den Krankheitsbildern Grippe und Erkältung zum Teil erschweren. Es kann durchaus sein, dass eine Grippe ganz ohne oder nur leichtem Fieber verläuft und bei einer Erkältung schon Mal Temperaturen über 38 Grad Celsius gemessen werden. Im Zweifel gilt: einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Insbesondere Risikogruppen wie z. B. Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder, Senioren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen sollten lieber einmal mehr einer Arztpraxis einen Besuch abstatten!

Die Infektion

Erkältungen und andere virale Infekte haben eine kurze Inkubationszeit von zwei bis acht Tagen. Die Inkubationszeit ist der Zeitraum zwischen der Ansteckung mit einem Krankheitserreger und dem Ausbruch der Erkrankung. Bei einer Ansteckung mit Erkältungskeimen befallen die Viren die Schleimhautzellen in der Nase, im Rachen und im Hals. In diesen Schleimhautzellen vermehren sich dann die Erreger und das Immunsystem reagiert, indem es verschiedene Botenstoffe auf den Weg schickt. Diese Botenstoffe locken Immunzellen an, die die Keime vernichten. Sie sorgen aber auch dafür, dass sich die Schleimhäute entzünden und dem Körper signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Dieser reagiert mit den typischen Symptomen, wie Halsschmerzen, Kopfschmerzen Abgeschlagenheit und Fieber.

Eine Infektion vermeiden – geht das?

Gegen die Erkältungsviren selber kann man nicht viel machen. Man kann aber das Immunsystem stärken, um die Erreger besser abzuwehren. Was also im Kampf gegen eine Grippe oder Erkältung hilft, ist eine gute körperliche und auch psychische Verfassung. Beides wird durch die Lebensweise, die Ernährung und durch Stress positiv oder negativ beeinflusst.

Ist das Wetter schuld?

Oft wird vermutet, dass Kälte und Nässe die Erkältungsübeltäter sind. Das ist aber nur zum Teil richtig. Nässe und Kälte bewirken, dass sich die Durchblutung der Nasenschleimhaut vermindert. Und bei einer minderdurchbluteten Nasenschleimhaut können Keime viel einfacher in den Körper eindringen. Aber auch überhitzte geschlossene Räume helfen nicht bei der Virenabwehr. Warme Luft trocknet nämlich die Schleimhäute aus und Keime haben genauso leichtes Spiel.

Die richtige Behandlung

Grundsätzlich gilt sowohl bei einer Erkältung als auch bei einer Grippe: dem Körper Ruhe gönnen! Wer dabei noch viel trinkt, macht nichts verkehrt. Zur symptomatischen Therapie stehen zudem Präparate zur Verfügung, die gegen einzelne Beschwerden wirken (z. B. Schnupfensprays, Hustenstiller) sowie Kombinationspräparate, die mehrere Beschwerden gleichzeitig bekämpfen. Bei einer Grippe spielen Fiebersenker mit meist schmerzlinderndem Effekt eine wichtige Rolle. Im Idealfall sorgt man für eine gute Luftfeuchtigkeit zu Hause, so trocknet die Nasenschleimhaut nicht aus.

Antibiotika – ja oder nein?

Antibiotika sind in der Regel bei einer Grippe, wie auch bei der Erkältung nicht zielführend, da sie zwar gegen Bakterien wirken, nicht aber gegen Viren. Allerdings kann es im Rahmen einer viralen Erkrankung auch zu einer Zweitinfektion mit Bakterien kommen (z. B. Lungenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung oder Mittelohrentzündung) – in diesem Fall kann der Arzt oder die Ärztin beurteilen ob ein Antibiotikum nötig ist.

Erkältung – wann zum Arzt?

Lässt sich eine Erkältung nicht in den Griff bekommen, kann es sinnvoll sein, ärztlichen Rat einzuholen, z. B. bei:

  • anhaltend hohem Fieber (ab ca. 39 Grad Celsius)
  • unveränderten Beschwerden, die länger als sieben Tage dauern
  • Ohrenschmerzen
  • Atembeschwerden
  • ausgeprägter Abgeschlagenheit
  • wenn Kinder nicht genug trinken
  • bellendem Husten

Andere vor Ansteckung schützen

Erkältung und Grippe sind ansteckend – und zwar in der Regel über einen Zeitraum von etwa acht Tagen nach Auftreten der ersten Symptome. Mit folgenden Massnahmen schützt man sein Umfeld:

  • möglichst zu Hause bleiben
  • nicht in die Hand niesen und husten, sondern in die Armbeuge
  • häufig Hände waschen
  • regelmässig lüften
  • zum Schnäuzen bzw. Abhusten von Schleim Papiertaschentücher verwenden und diese auch umgehend nach Gebrauch entsorgen

Wenn Sie an langanhaltenden Erkältungs- und / oder Grippesymptomen leiden, melden Sie sich bei uns. Wir können Ihnen helfen!