Elektrolyte – so leicht vermeiden Sie einen Mangel

Elektrolyte zählen wie Vitamine und Spurenelemente zu den wichtigsten Bausteinen für einen gesunden Organismus. Werden zu wenig Elektrolyte aufgenommen oder hat der Stoffwechsel Probleme, diese angemessen zu verarbeiten respektive wieder auszuscheiden, kommt es zu Elektrolytstörungen mit unterschiedlichen Symptomen.

Im Volksmund werden Elektrolyte auch gerne als Mineralstoffe oder Blutsalze bezeichnet. Elektrolyte sind Stoffe, die elektrisch geladen sind, wenn sie in Flüssigkeiten gelöst sind. Im Körper kommen sie im Körperwasser, Urin, Blut und Schweiss vor. Sie sind unter anderem dafür zuständig, Wasser im Körper zu verteilen, den Säuren-Basen-Haushalt des Blutes zu regulieren und elektrische Reize zwischen Muskel- und Nervenzellen weiterzuleiten. Zu den wichtigsten Mineralstoffen des menschlichen Körpers gehören Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphat. Sie werden natürlicherweise mit der Nahrung zugeführt.

Gut zu wissen: Der Säure-Basen-Haushalt hält den pH-Wert des Blutes konstant. Der pH-Wert gibt Auskunft darüber, ob eine Flüssigkeit basisch, sauer oder neutral ist. Ist der Wert des Blutes nicht im neutralen Bereich, können gesundheitliche Risiken wie Knochenabbau und Muskelschwund auftreten. Solange der Darm, die Nieren und die Lungen einwandfrei funktionieren, bleibt auch der pH-Wert im neutralen Bereich.

Stets im Gleichgewicht

Die Verteilung der Elektrolyte im Körper befindet sich im Normalfall im Gleichgewicht. Um dieses aufrecht zu erhalten, muss der Körper Elektrolyte aufnehmen (über die Nahrung oder Getränke) aber auch wieder loswerden. Deshalb werden Elektrolyte über den Urin, Schweiss und Stuhlgang ausgeschieden.

Die Nieren – Herrinnen über den Elektrolythaushalt

Der Elektrolythaushalt wird über die Nieren reguliert. Sind die Nieren in ihrer Funktion gestört oder kommen andere Umwelteinflüsse ins Spiel, gerät der Elektrolythaushalt durcheinander. Bei Elektrolytstörungen fällt die Konzentration bestimmter Elektrolyte zu hoch oder zu niedrig aus. Letzteres kommt wesentlich häufiger vor. Man spricht dann von einem Elektrolytmangel.

Elektrolytmangel – wie kommt’s?

Hat man zu wenige Elektrolyte ist dies meist auf den Verlust von Flüssigkeit zurück zu führen, denn damit sich Elektrolyte in ihrer Wirkung entfalten können, brauchen sie Wasser. Fehlt dieses, bleibt auch die Wirkung aus. Flüssigkeitsverluste entstehen durch übermässiges Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall. Auch bei harntreibenden Medikamenten oder Abführmitteln, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, steigt das Risiko eines Elektrolytmangels. Zudem sind Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sowie der Nieren, eine Unterernährung und eine geringe Wasserzufuhr weitere Ursachen einer ungenügende Elektrolytaufnahme und eines möglichen Mangels.

Übrigens: Der Konsum von Alkohol lässt uns ebenfalls Flüssigkeit verlieren, unter anderem durch verstärkten Harn- und Stuhldrang. Die Dehydration gilt auch als mitverantwortlich für den eher unbeliebten «Kater». Hat man also ausnahmsweise zu tief ins Glas geschaut, schadet es nicht, am Morgen danach eine selbst zubereitete Elektrolytlösung einzunehmen, zum Beispiel ein Gemisch aus Mineralwasser, Apfelsaft und Kochsalz.

Ursachen eines Elektrolytproblems können also folgende sein:

  • Häufiges Erbrechen / Durchfall
  • viel schwitzen (an einem heissen Tag oder bei übermässig Sport)
  • zu viel oder zu wenig Wasser trinken
  • die Einnahme bestimmter Medikamente
  • Erkrankungen von Herz, Nieren oder Leber

Ein Mangel kommt selten allein

Es gibt Patienten, die haben bei einer Elektrolytstörung anfänglich gar keine Symptome, andere klagen über Müdigkeit, Muskelkrämpfe, „verwirrt sein“ oder einen unregelmässigen Herzschlag. Die Symptome variieren und hängen insbesondere davon ab, welches Elektrolyt im Ungleichgewicht ist. Meistens betrifft dieses Ungleichgewicht nicht nur ein Elektrolyt sondern gleich mehrere. Denn die Mineralstoffe beeinflussen sich oft in ihrem komplexen Gleichgewicht.

Folgende Symptome können auftreten:

  • Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen
  • Übelkeit, Verstopfung, Darmverschluss
  • Brustschmerzen, Krämpfe, Muskelschwäche, Lähmung
  • Lethargie, Verwirrung, Verhaltensänderung, Kopfschmerzen, Bewusstlosigkeit

Therapie eines Elektrolytmangels

Bei einem Elektrolytmangel helfen elektrolythaltige Nahrungsmittel, Mineralwasser sowie Nahrungsergänzungsmittel. Kalium steckt zum Beispiel in Vollkorngetreide, Trockenfrüchten, Nüssen oder Avocados. Ein Milchgetränk oder Broccoli bringt den Kalziumhaushalt in Schuss und Hülsenfrüchte stecken voller Magnesium. Natrium gewinnt man durch die Verwendung von Kochsalz (aber bitte in Massen). Um den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten, ist es wichtig, täglich mindestens zwei Liter Wasser zu trinken und sich mit den empfohlenen 5 Portionen Früchte und Gemüse die wichtige Menge an Mineralstoffen zu zuführen.

Der Arzt weiss Rat

Besteht der Verdacht auf eine Elektrolytstörung, kann ein Arzt die entsprechenden Laborwerte im Blut oder Urin bestimmen und die richtige Therapie anordnen.

Wichtig: Es kann auch ein «zu viel» an Elektrolyten geben. Zum Beispiel wenn übermässig viele Elektrolyte zugeführt und resorbiert werden oder wenn die Ausscheidung gestört ist. Auch eine Verteilstörung kann Ursache eines Überschusses sein. Ist dies der Fall hilft ausreichend Flüssigkeit (auch als Infusion) oder Medikamente, die bei der Ausscheidung der Elektrolyten aus dem Körper helfen.

Haben Sie das Gefühl an einer Elektrolytstörung zu leiden? Vereinbaren Sie einen Termin bei einem unserer Allgemeinärzte.